Hey Frosch!
Nach den letzten Spielen, die zwar fast alle gewonnen wurden, spielerisch
jedoch schwach waren, sollte es gegen Velbert endlich mal wieder
eine überzeugende Vorstellung unserer Jungs geben. Soweit wenigstens
meine Hoffnungen.
Velberts Spielertrainer Lesniak, unser alter Bekannter, hatte sich
selbst für nicht startelfwürdig erklärt und bezog
sein Höckerchen unweit unserer Plätze.
Bei uns durfte mal wieder Bellinghausen von Anfang an ran, ansonsten
schickte Morales die Mannschaft der letzten Wochen auf das Feld.
Mit viel Schwung und z.T. auch schönen Pässen übernahm
die Fortuna gleich den spielbestimmenden Part in dieser Vorführung,
die ja leider noch zur Schmierenkomödie verkommen sollte.
In der Anfangsphase hätte alleine das Kamel zwei Tore schießen
müssen. Besonders der Kopfball aus 5 Metern nach herrlich Einzelleistung
und Flanke von Fregene hätte wohl sitzen können, dürfen
und sollen.
Aber auch Tyta zeigte sich konsequent im Auslassen von guten Möglichkeiten.
So dauerte es bis zur 35 Minute bis das überfällige 1:0
erzielt wurde.
Nachdem Axel mit vollem Einsatz einen Freistoß herausgeholte
hatte brachte Niestroj den Ball in den Strafraum. Aus kurzer Distanz
brauchte Lorenzon den Kopf nur noch hinhalten. Der verdiente Lohn
einer anständigen Teamleistung.
Aus dem Team würde ich den Flankengeber zum 1:0 noch herausheben.
Pico zeigte wirklich eine sehr gute Leistung mit vielen gelungenen
und sehr effektiven Pässen, die leider nicht immer hundertprozentig
genutzt wurden.
Zufrieden konnte in der Pause der Bierstand angesteuert werden.
Dort diskutierten wir bereits über den Zeitpunkt des Aufstiegs
und waren uns eigentlich sicher, dass es vor dem Spiel in Bonn passieren
würde.
Neben den üblichen Verdächtigen waren diesmal mit Kunze
und Lance noch zwei Vertreter der "Kaiserswerther Mafia"
vor Ort. Als alte Hasen der Stadion-Szene konnten wir sie gleich
mal über grundlegende Verhaltensweisen in der Cateringwelt
des deutschen Fußballs aufklären:
Auf den Bierbechern ist Pfand und es ist eine ziemlich dumme Idee,
sie einfach wegzuwerfen.
Naja zum Glück sind wir ja da.
Kunze und Lance
Auf dem Foto kann man die beiden in freier Wildbahn beobachten.
Genüsslich - ja fast liebevoll- halten sie ihre pfandfreien
Becher in der Hand, in einer glücklichen und harmonischen Welt,
in der man mal einfach zu einem Bierstand geht, den Preis für
den Inhalt des Bechers hinlegt und als Geschenk ein nigelnagelneues
Kunststofftrinkgefäß erhält.
Da sieht man mal, wie hart und grausam unser verpfändetes Fortuna-Leben
ist.
Hart und grausam ist gleichzeitig auch das Motto für den 2.
Spielabschnitt. Die ersten 5 Minuten waren ja noch ganz in Ordnung.
Es ergaben sich doch 1 bis 2 Ansätze, aus denen eine große
Chance hätte werden können. Ab der 50. Minute verflachte
das Spiel aber total.
Lustlos spulten die Fortunen ihr Programm ab, Velbert schien absolut
außer Stande ein Tor zu erzielen.
Man fand sich gerade damit ab, dass es auf einen unambitionierten
Schlafwagensieg herauslaufen würde, als das Spiel binnen drei
Minuten kippte.
Der geringfügig Größere des Velberter Zwergensturms,
ich glaube der ganz Kleine war mittlerweile ausgewechselt worden,
schoss aus heiterem Himmel zwei Treffer, die auch die zuschauenden
Fortuna-Spieler bestaunten.
Das erste war zugegebenermaßen sehr ansehnlich, wäre
man denn neutral.
Ein Aufbäumen unsererseits war danach nicht mehr zu erkennen.
Eine gefährlich Aktion durch einen Niestroj-Schuss gab es noch
mehr nicht.
Klar - wenn man derart runter schaltet, kann man nicht plötzlich
wieder Vollgas geben. Warum eigentlich nicht und warum hört
man plötzlich auf, druckvoll nach vorne zu spielen?
Fragen, die man eigentlich gar nicht hätte stellen dürfen.
Wir sind erstmals in diesem Jahr richtig bestraft worden für
unser behäbiges Spiel, das wir seit der Winterpause präsentieren.
Für alle die bereits vom Durchmarsch in die zweite Liga träumen
und ganz frei machen kann ich mich davon ja auch nicht, war das
ein Schlag ins Kontor.
Man kann nur hoffen, dass Massimo mit den Jungs mal Klartext redet.
Natürlich kann man mal ein Spiel verlieren und sich auch mal
so eine Gurkenleistung, wie in der 2. Halbzeit leisten. Aber seit
dem Spiel bei Fortuna Köln, in grauer Vorzeit, haben wir nie
mehr richtig überzeugt.
Aber wir werden schon wieder die Kurve kriegen.
Wir steigen auf,
Gruß
ANDI
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