Hey Frosch!
Die Zeit der Abstinenz endete. Durch die komplette Absage des ersten
Spieltags in der Rückrunde wurde die Phase ohne richtigen Fußball
noch weiter verlängert.
Gut - mit den Berichten aus der 1. und 2. Liga sowie dem Pokal oder
diversen Testspielen konnte man sich notdürftige Ersatzbefriedigung
verschaffen - aber mal ehrlich, es geht doch nicht über unsere
Fortuna in Action.
Am Freitag nahmen wir erstmals unsere neuen Dauerkarten- Sitzplätze
ein. Block D, Reihe 9, der Blick ist gut, sieht man mal von einem
obligatorischen Pfeiler ab. Da Droll und Achen noch immer down under
weilen, wärmten Ronny und Jörg (der sich nach seinem pechbringendem
Erscheinen gegen Düren doch wieder ins Stadion traute) den
beiden schonmal die Plätze vor.
Morales bot in der Defensive die Stammbesetzung der Hinrunde auf.
Im Mittelfeld lief Niestroj auf der ungewohnten linken Außenposition
(für den Zahnproblem geplagten Bellinghausen) auf. Sein rechtes
Pendant war Sesterhenn. Zentral agierten Zeyer und der neue Hust,
der Picos angestammte Rolle übernahm. Vorne sollten Tyta und
Kamal die nötigen Tore machen.
Fortuna begann gleich gut und setzte die Adler direkt unter Druck.
Durch einen schönen Fernschuss von Hust hatten wir die erste
kleinere Chance. Nach einer Standardsituation (keine Ahnung mehr,
ob Ecke oder Freistoß) tauchte Schön völlig frei
vor dem Tor auf, kam aber irgendwie nicht richtig hinter das Leder.
Als nächstes hatte Ouejedide seinen Auftritt. Nach Flanke
und Abpraller nahm er den Ball per Fallrückzieher aus der Luft
und verfehlte nur ganz knapp das Tor. Der Osterfelder Keeper hätte
dabei keine Chance gehabt. Die Aktion war echt cool und hätte
zum geilsten Fortuna-Tor der letzten Jahre führen können.
Leider passierte nach dieser Gala-Einlage in den nächsten
Minuten nicht mehr viel.
Die Zeit war gekommen, sich mit der Infrastruktur unserer neuen
Stadionheimat zu beschäftigen.
Die Gänge sind relativ nah am Aufgang, also können Droll
und Achen problemlos für Biernachschub sorgen. Schön ist
auch, dass man auch mit leicht besoffenem Kopp gut zurückfindet.
Einfach so lange hoch gehen bis man nicht mehr weiter kommt, eine
Stufe zurücktaumeln und dann links in die Reihe 9.
In der 2. Halbzeit funktionierte dann auch der Biernachschub per
Bedienung. Unsere süße kleine hatte uns offensichtlich
in der ersten Spielhälfte vergeblich gesucht. Da waren wir
aber schon alle erleichtert, als sie uns wiedergefunden hatte...
Kleiner Exkurs im Exkurs:
John und ich waren uns einig, dass wir eigentlich nicht so darauf
stehen würden, wenn unsere Freundin bei Fortuna Bier verkaufen
würde. Toll wäre es aber schon, wenn Droll oder Achen
eine Freundin hätten, die bei Fortuna Bier verkauft.
In unserer Nachbarschaft sieht man erstaunlich viel Kopfhaut, was
nicht heißen soll, dass wir von Skins umzingelt sind. Das
Durchschnittsalter ist halt etwas höher, wobei der ein oder
andere auch nicht 100% politisch korrekt ist. Zitat: "Schick
den Neger, komm Neger lauf..."
Naja, wenigsten hatten wir die wohl attraktivste Dame der Girls
United im Blick (hoffentlich hat die auch eine Dauerkarte).
Kurzum - die Plätze sind in Ordnung.
Zurück zum Spiel, verpasst hast Du da echt wenig.
Mehr oder weniger per Zufall fiel Zeyer der Ball im Strafraum vor
die Füße, er fackelte nicht lange und zog ab, artistisch
klärte ein Adler zur Ecke. Die scheinen ja tatsächlich
fliegen zu können. Wobei der Name Adler Osterfeld wohl doch
eher irreführend ist. Mit Königen der Lüfte hatte
der Auftritt am Freitag relativ wenig zu tun. Defensiv solide (aber
wahrlich nicht überragend) und offensiv praktisch nicht existent.
In der 41. Minute war es dann soweit. Tytarchuk presst sich samt
Ball durch die Abwehr der Oberhausener und bedient Oujedide mustergültig,
der mit einem strammen Schuss sein zweites Saisontor machte (das
erste war ja auch gegen Osterfeld). Die Entstehung war sicherlich
etwas glücklich aber die Führung war absolut in Ordnung.
In der 2. Halbzeit passierte dann eigentlich gar nichts mehr. Eine
Kopfballchance für Tyta und ein Freistoß der Gäste
- ansonsten nichts, nada, noting.
Also verstrickten wir uns in diverse Gespräche und tranken.
Hin und wieder schweifte unser Blick zur neuen Anzeigetafel. Diese
konnte uns nicht wirklich mehr schockieren, da wir sie ja bereits
gegen Schalke in Aktion gesehen hatten.
Die Frage bleibt natürlich, ob ein vernünftiger Plasmabildschirm
nicht billiger und größer gewesen wäre. Man kann
jetzt kontrovers diskutieren, ob diese Tafel nicht peinlicher ist,
als keine Tafel, aber ich spar mir das an dieser Stelle.
Unterm Strich stand am Ende des Spiels ein Sieg. Nicht mehr und
auch nicht weniger.
Die Leistung war alles andere als toll, es war aber auch das erste
Spiel nach der Winterpause und da ist es ja nicht ungewöhnlich,
wenn nicht alles ganz rund läuft. Der Gegner war schwach aber
auch nicht der abgeschlagene Tabellenletzte, den man normalerweise
Zweistellig aus dem Stadion schießt. Immerhin hatten wir die
jederzeit unter Kontrolle und unsere Abwehr stand wieder wie eine
Eins.
Der Aufstieg ist drei Punkte näher.
Gruß
ANDI
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